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Auf dem Steinbruchweg
zum Felsenkeller

An einem kühlen Oktober-Vormittag gegen halb elf kamen wir mit der Mittelfrankenbahn in Weiherhof an. Dort warteten schon Kimy (eine Labi-Dame) und Manuela (ihr Frauchen) auf uns. Mit fünf Teilnehmern (mit Kimy sechs) waren wir eine recht kleine Gruppe.


Nach wenigen Schritten befanden wir uns schon auf einem Waldweg, der zuerst parallel zum Bahndamm verlief. Der Fürther Stadtwald ist von einem Netz von Spazierwegen durchzogen, meist markiert und mit Nummern versehen. Manuela und ihre Kimy kannten sich gut aus und wählten immer die richtige Abzweigung. Die Beschaffenheit der Wege wechselte. Mal schlenderten wir auf breiten Wirtschaftswegen dahin. Dann boten wir unvermittelt wieder auf schmale, von Baumwurzeln durchzogene holprige Pfade ab. Mit dem Wetter hatten wir zunächst Glück. Von der Sonne war zwar nichts zu sehen; aber wenigstens war es trocken – fürs erste.

Trotzdem kein so rechtes Ausflugswetter. Das hatte auch sein Gutes. Außer ein paar Joggern, die uns entgegenkamen oder uns überholten, war nicht viel los.

Wir überquerten die Wachendorfer Straße, die den Stadtwald durchschneidet, und ein paar Minuten später führte eine Brücke über einen schmalen Bach. Hätte uns Manuela nicht darauf aufmerksam gemacht, hätten wir ihn nicht bemerkt.

Unsere Gruppe steht an einer Bank am Aussichtspunkt. Kimy nuckelt aus einer Wasserflasche.
Am "Aussichtspunkt" rasteten wir einige Minuten. Kimy, die Flaschen-Labidame

Danach kamen wir am Abzweig zu einer unterirdischen Feldschmiede vorbei, die als sehenswert gilt. Wir zogen jedoch einen anderen Abstecher vor, den zu einem Aussichtspunkt, wo wir ein paar Minuten Rast machten Kimy, offenbar eine überzeugte Vegetarierin, kriegte ein Stück Banane, das sie mit einigen Schlucken Wasser – direkt aus der Flasche – runterspülte.

 

Manuela und Kimy vor einem großen Sandsteinblock nahaufnahme vom Sandsteinblock. Die Gruppe steht davor.
ein großer Sandsteinblock ... verwittert und mit Moos und Flechten überzogen

Nach Norden fiel das Gelände steil ab. Die Bezeichnung „Aussichtspunkt“ stammte wohl aus der Zeit, als die Bäume noch niedrig waren. Heute gestattet der Wald nur vereinzelte Durchblicke zwischen den Baumstämmen hindurch.

In einer abfallenden Kehre umrundeten wir das Plateau. Der Weg führte in das Gelände hinein, das wir vom Aussichtspunkt hätten sehen sollen. Jetzt verstanden wir auch, wieso der Weg „Steinbruchweg“ heißt. Er führt hier an verwitterten und moosbewachsenen massigen Sandsteinquadern vorbei. Das Halbdunkel des Waldes verlieh der Szenerie den Touch einer Märchenwelt.

Langsam setzte leichter Nieselregen ein. Zum Glück hatten wir es nicht mehr weit bis zur Waldgaststätte Felsenkeller. Der ausladende Bau kam zwischen den Bäumen hindurch zum Vorschein. Der Felsenkeller liegt mitten im Wald, davor erstreckt sich ein ausgedehnter Biergarten, gesäumt von Kastanienbäumen. Daneben das Kellerhaus, das früher einer Fürther Brauerei als Lager für ihre Bierfässer diente. Später bezogen Fledermäuse die Keller. Inzwischen sind sie aber auch wieder ausgezogen, wie wir von der Wirtin des Felsenkellers erfuhren.

Teilnehmer stehen vor dem Eingangstor zum Felsenkeller. die Gruppe sitzt an einem Biertisch im Felsenkeller.
am Eingangstor zum Felsenkeller In der Gaststube ist es gemütlich.

In Anbetracht der Witterung zogen wir es vor, an einem Holztisch im Innern Platz zu nehmen. Ein hoher einfach gestalteter Gastraum, der irgendwie für eine urige Atmosphäre sorgte. Die freundliche Wirtin, die sich um uns kümmerte – wir waren ja die einzigen Gäste, passte perfekt in das Ambiente.

Manuela füttert Kimy den Rest der Banane. Kimy schaut in manuelas leere Hände.
Kimy futtert den Rest der Banane. Traurig! - Nix mehr übrig.

Es war jetzt Mittagszeit. Wir waren fast zwei Stunden gewandert. So hatten wir Anrecht auf eine Brotzeit. Es gab Sülze in zwei Varianten – Fleischsülze oder Bratwurstsülze – oder auch Wiener Würstchen. Dazu ein Bierchen. Blinde und Sehbehinderte haben’s in dieser Hinsicht ja einfach. Sie müssen definitiv nicht Auto fahren. Die Brotzeit war lecker. Kimy verdrückte den Rest der Banane. Sie sollte ja auch nicht leben wie’n Hund.

Jetzt stand eine Entscheidung an. Eigentlich wollten wir zu Fuß weiter nach Burgfarrnbach, knappe zwei Kilometer. Aber peu a peu regnete es sich während unserer Mittagsrast so richtig ein. Viel Spaß hätte es nicht gemacht, im Regen dahin zu trotten. Wir beschlossen, noch eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen einzufahren. Dann rief Manuela ihren Mann an, der uns mit dem Auto zum Bahnhof Burgfarnbach brachte. Der Fahrweg war in etwa identisch mit dem Fußweg, den wir gegangen wären.

So kamen wir auch an der Galgenwiese vorbei, die der Burgfarnbacher Gerichtsbarkeit unterstand. Heute nicht mehr in Gebrauch. Die Burgfarnbacher Gerichtsbarkeit gehört längst der Geschichte an und Galgen sind heutzutage kein Instrument des Strafvollzugs mehr.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gefördert..

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